Der große Laufschuhtest 2020

Welcher ist der richtige Laufschuh?

Fragt man Läufer, was einen richtig guten Laufschuh ausmacht, werden immer wieder vier Schlüsselfaktoren genannt:

  1. Ausgewogene Dämpfung: Das bedeutet, die Sohle des Schuhs dämpft die Aufprallkräfte beim Laufen ab.
  2. Ausreichend Stabilität: Dort, wo es nötig ist, stützt der Schuh den Fuß.
  3. Geringes Gewicht: Je weniger ein Schuh wiegt, desto leichter fühlt sich auch das Laufen an.
  4. Komfortabler Sitz: An keiner Stelle sollte der Schuh drücken oder unangenehm spürbar sein.

Diese Eigenschaften sollte ein Laufschuh in möglichst optimaler Weise auf sich vereinen. Was optimal ist, empfindet allerdings jeder Läufer anders – denn jeder Laufstil und jeder Fuß ist anders. Deshalb versuchen wir in unseren Schuhbeschreibungen möglichst viele Daten und Testeindrücke zusammenfließen zu lassen. Auch nachzulesen hier: https://www.spiegel.de/tests/laufschuhe-im-test-run-boy-run-a-ce7d58a9-dff5-4ae1-b121-03755aacdf78

Die besten Laufschuhe aus unserem aktuellen Laufschuhtest

Im Anschluss an die Testberichte finden Sie noch einige Hinweise für Ihre individuelle Laufschuh-Wahl.

Asics Gel-Kayano 27

Kröger & Gross, Shutterstock

Testeindruck: Die Fakten sprechen beim Gel-Kayano für sich: Bei der letzten RUNNER’S-WORLD-„Lauf­schuhwahl des Jahres“ war er erneut der beliebteste Schuh in der Kategorie „Stabilschuhe“. Und er verkörpert diese Kategorie wohl wie kaum ein anderes Modell. Das Trage- und Laufgefühl ist dasselbe geblieben, ebenso wie die breite Zehenbox. Die 27. Version hat aber auch viele Neuerungen zu bieten. Vor allem das neue Mesh-Obermaterial fiel den Testern an heißen Sommer­tagen positiv auf. Erwähnenswert ist auch der neue „Flytefoam Propel“-Schaum, der für mehr Dynamik sorgt. „Das Laufgefühl ist für einen Stabilschuh angenehm geschmeidig“, schrieb eine Tes­terin. Und das, obwohl Fersenkappe und das stabilisierende „Trusstic“-Element in der Mittelsohle noch stabiler wurden.

Gewicht: 309 Gramm (M US 11); 244 Gramm (W)
Sprengung: 13 Millimeter (W); 10 Millimeter (M)
Preis: 180 €

On Cloudflyer

Testeindruck: Der Cloudflyer ergänzt im On-Programm die stabileren Modelle Cloud­ace und Cloudstratus. Bei diesem Schuh steht der Dämpfungsaspekt stärker im Vordergrund. Der neue Cloudflyer bietet dank des Einsatzes von „Helion“-Schaum in der Mittelsohle mehr Responsivität als das Vorgängermodell, ist damit leichter und weicher gedämpft. Im Rückfußbereich ist er spürbar stabiler, auch dank der überarbeiteten Fersenkappe, die, das wurde im Test gelobt, nur die Ferse umfasst und nicht an die Achillessehne stößt. Gut gefiel den Testern auch die Flexibilität im Vorfußbereich, „jedenfalls für einen Schuh dieser Klasse“, notierte ein Tester. Der Cloudflyer eignet sich eher für breitere Füße – und sehr gut für Sportler mit höherem Gewicht, vor allem Rückfußläufer. Bei diesen dämpft die Sohle spürbar besser als bei Mittelfußaufsetzern.

Gewicht: 210 Gram (W); 255 Gramm (M)
Sprengung: 7 Millimeter
Preis: 169,95 €

Adidas Solar Glide 3 ST

Testeindruck: Ohne das Kürzel ST ist der Solar Glide ein neutraler Trainingsschuh; in der ST-Ver­sion bietet er aber in der ­Mittelsohle eine Verstärkung, die „Solar Propulsion Rail“, die für eine bessere Fußführung sorgt. Der Abrollkomfort wird durch die Boost-Mittelsohle geprägt, die für ihren hohen Dämpfungskomfort bekannt ist. Im Gegensatz zum Gel-Kayano oder Cloudflyer kommt der Solar Glide aber auch für Mittelfußaufsetzer infrage. „Die gebogene Leistenform der Sohle bringt dem Schuh sogar eine gewisse Dynamik“, so ein Testläufer. In den vollen Genuss des Dämpfungskomforts kommen freilich auch beim Solar Glide vor allem die Fersenläufer, die auch durch die Mittelsohle am effektivsten gestützt werden. Besonders lobend hervorgehoben wurde die Fersenkappe, „eine Wohltat für geschundene Achillessehnen“, so eine Testerin.

Gewicht: 300 Gramm (W): 330 (M)
Sprengung: 10 Millimeter
Preis: 139,95 €

Nike React Miller

Testeindruck: Zum Meilensammeln eignet sich der Schuh durchaus. Die technischen Grundbedingungen bringt er schon durch die voluminöse Mittelsohle mit, die allein an der Ferse 31 mm dick ist. Das meiste davon ist „React“-Schaum, wie Nike die bewährte Mischung nennt, die schon beim Infinity React gelobt wurde.1 Dazu hat der Miler eine sehr breite und steife Sohle, ein Plastik­element im inneren Fersenbereich stützt zusätzlich. „Dennoch läuft sich der React Miler für einen so stabilen Schuh durchaus agil“, staunte einer unserer Testläufer. Der Miler zeigt, dass Stabilität und Agilität kein Widerspruch mehr sind. So eignet sich der Schuh sehr gut für lange Trainingsläufe, bei denen der Fuß gut unterstützt wird und im Vorfußbereich viel Platz hat. Kritik gab es lediglich am Obermaterial, das zwar guten Halt gibt, aber vergleichsweise warm ist.

Gewicht: 300 Gramm (W); 327 Gramm (M)
Sprengung: 10 Millimeter
Preis: 129,95 €

Mizuno Wave Sky Neo

Testeindruck: So viel Komfort gab es noch nie bei Mizuno. Der Wave Sky Neo profitiert – neben dem Wave Rider – als erster Schuh von neu entwickelten Technologien rund um die Mittel­sohle, die auf dem Einsatz leichte­rer und reaktiverer Kunststoffe basieren. Das spürt der Läufer vom ersten Schritt an. Bis auf die feste Fersenschale kommt der Neo zwar ohne Stabilitätsele­mente aus, aber ein weicherer Einsatz unter der Ferse in der Zwischen­sohle, gepaart mit der Torsionssteifigkeit der Mittelsohle, sorgt für viel Stabili­tät im Abrollvorgang. Dazu umfasst das eigentlich sehr weiche Obermaterial den Mittelfußbereich sehr fest. Das sorgt für ein komfortables und stabiles Abrollverhalten. „Das ist ein Bequemschuh für ruhiges Lauftempo, der auch für höheres Körpergewicht geeignet ist“, so ein Tester. ­Typisch für Mizuno ist die relativ große Sprengung.

Gewicht: 275 Gramm (W); 335 Gramm (M)
Sprengung: 10 Millimeter
Preis: 200 €

Brooks Ricochet 2

Kröger & Gross, Shutterstock

Testeindruck: Der Schaum macht den Unterschied. Das spürten die Testläufer bereits auf den ersten Metern mit dem überarbeiteten Ricochet. „Den Vorgänger fand ich härter“, befand eine Testerin. Der von Brooks „DNA AMP“ genannte Schaum bietet tatsächlich ein sehr dynamisches Abrollverhalten. „Sub­jektiv habe ich das Gefühl der Energierückführung“, beschrieb ein Tester das Brooks-Feeling. Der Schuh ist ein eher neutral abgestimmter Allrounder, aber eben mit einer deutlich dynamischeren Note als beim Vorgänger. Durch die Überarbeitung ist er auch für Mittelfußaufsetzer noch besser geeignet, die ebenfalls von der reaktiven Dämpfung profitieren, die bestens für etwas zügigeres Tempo auf der Straße geeignet ist. Trotz Konzentration auf die Dämpfung bietet der Ricochet genug Stabilität. Die sockenartige Passform ist „weich und anschmiegsam“, aber aufgrund der eingearbeiteten Lasche und des Gummizugs nicht für breitere Füße geeignet.

Gewicht: 298 (W); 275 (M)
Sprengung: 8 Millimeter
Preis: 140 €

Salomon Sonic 3 Accelerate

Kröger & Gross, Shutterstock

Testeindruck: Mit der Sonic-Serie begann vor vier Jahren Salomons Einstieg in den Straßenlaufschuhbereich. Die Passform der Schuhe ist an die der beliebten Trailmodelle angelehnt, ins­gesamt wurde die Serie noch einmal gründlich überarbeitet und für die Zielgruppe ausdifferenziert. Der Sonic 3 Accelerate als Lightweight-Trainer ist für schnellere Läufe konzipiert. Unter der Ferse befindet sich ein Kunststoffelement mit besonders abfedernden Eigenschaften – quasi ein Stoßdämpfer. „Durch die flache Sohle und das geringere Gewicht eignet sich der Accelerate tatsächlich auch für flottes Trainingstempo“, so ein Testläufer. Geeignet ist er für leichte bis mittelschwere Läufer mit eher schmalem Fuß. Kritisiert wurde bisweilen allerdings der Halt der Ferse im Schuh. Pluspunkte sammelte die dezente Optik.

Gewicht: 194 Gramm (W); 223 Gramm (M)
Sprengung: 6 Millimeter
Preis: 140 €

Saucony Ride 13

Testeindruck: Am meisten Wind macht bei der aktuellen Version des Ride wahrscheinlich die auffällige Optik. Denn ansonsten bleibt Saucony seiner Modelltradition treu und bietet einen Neutralschuh im besten Sinne: Der Abrollkomfort ist geprägt von der sehr flexiblen Sohle, der Dämpfungskomfort ist sehr hoch. „PWRRUN“ (sprich: Powerrun) nennt Saucony diese sehr leichte Mischung, die für ein weiches Laufgefühl sorgt – auch für Mittel- und Vorfußläufer. Damit ist der Ride eine haus­eigene Konkurrenz zu dem deutlich schwereren Triumph und eine Alternative zu Modellen wie Adidas Ultraboost oder Brooks Glycerin.

Gewicht: 243 Gramm (W); 278 Gramm (M)
Sprengung: 8 Millimeter
Preis: 110 Euro

Skechers GoRun Ride 8 Hyper

Testeindruck: Das Vorgängermodell wurde mit dem RUNNER’S-WORLD-Editor’s-Choice-Award aus­gezeichnet, der neue Ride 8 steht also in bester Tradition. Die Charakteristik mit neu­tralem Abrollverhalten und der Aufbau sind gleich ge­blieben, die wesentlichsten ­Änderungen sind die Good­year-Außensohle („griffig auf jedem Untergrund“, so ein Tester) und die „Hyper­burst“-­Mittelsohle. Diese verwandelt den neuen Ride in einen Maximal-Komfortschuh, ohne dass die Dynamik auf der Strecke bleibt. Dank der moderat gebogenen Sohlenkonstruktion eignet sich der Ride 8 auch gut für Mittelfußläufer und flotteres Trainingstempo.

Gewicht: 202 Gramm (W); 247 Gramm (M)
Sprengung: 6 Millimeter
Preis: 125 €

Asics Novablast

Testeindruck: Die Mittelsohle gleicht einer kleinen Skulptur und verdient die Aufmerksamkeit, die der Schuh optisch erweckt: Das „Flytefoam Blast“-Material kann es locker mit dem der Mitbewerber aufnehmen. Ein begeisterter Testläufer gab zu Protokoll: „Die Elastizität der Sohle hat tatsächlich etwas von einem Trampolin.“ Und er ergänzt: „Je höher das Tempo, desto reaktiver die Sohle.“ Der Novablast eignet sich nicht für gemächlichen Dauerlauf, auch für schwe­rere Läufer ist er eher ungeeignet, zumal wenn der Laufstil nicht astrein ist. Aber für flottes und schnelles Tempo, im Training und im Wettkampf, ist der Novablast ideal.

Gewicht: 220 Gramm (W); 260 Gramm (M)
Sprengung: 10 Millimeter
Preis: 140 €

Hoka One One Clifton 7

Testeindruck: Der Clifton verrät seine Bestimmung gut sichtbar in Form einer voluminösen Mittelsohle. Sie symbolisiert das Laufgefühl: sehr weich gedämpft und superkomfortabel. Aber die fette Optik verschleiert, dass der neue Clifton nur 247 Gramm wiegt; er ist der leichteste in der Modellhis­torie. Die Sohlenaufbiegung („Rocker“) prägt ebenfalls das Laufgefühl und ist „vor allem für Fersenläufer ein Vorteil“, so eine Testerin. Das jetzt leichtere Obermaterial verbessert die Passform noch, die Sohlenpartie blieb unverändert. Der neutrale Trainingsschuh zeigt seine Qualitäten am besten bei moderatem Tempo auf der Straße.

Gewicht: 209 Gramm (W); 247 Gramm (M)
Sprengung: 5 Millimeter
Preis: 140 Euro

Nike Pegasus 37

Testeindruck: Schon 1983, als der erste Nike Pegasus vorgestellt wurde, waren die ausgewogene Dämpfung und die gleichzeitig gute Abrolldynamik seine Qualitätsmerkmale. So ist das auch heute, nur auf einem viel höheren Niveau. Der Pegasus Nummer 37 wurde einmal generalüberholt, vor allem die Zwischensohle wurde komplett überarbeitet. Das Zoom-Air-Dämpfungselement sitzt statt früher in der gesamten Zwischensohle jetzt nur noch im Vorfußbereich. Dafür ist es dicker und größer. Die Zwischensohle besteht jetzt aus dem neuen „React“-Material. Testurteil: „Der Pegasus 37 ist weicher und spürbar reaktiver als der Vorgänger.“

Gewicht: 235 Gramm (W); 287 Gramm (M)
Sprengung: 10 Millimeter
Preis: 120 €

Scott Cruise

Testeindruck: Laufschuhe stehen bei Scott noch etwas im Schatten von Helmen, Rädern und Skiern. Dabei verdient der Cruise ­volle Beachtung: Die an der Ferse und in der Spitze auf­gebogene Sohle sorgt für ein sehr dynamisches Abrollverhalten, und das nicht nur bei Fersen-, sondern auch bei Mittelfußaufsetzern. Die „Kinetic Foam“-Zwischensohle trifft im Training den Sweetspot: „Dämpfung ist vor­handen, aber nicht zu weich, gerade so, dass der Untergrund noch spürbar ist“, sagte ein Testläufer. Auch das Ober­material samt seiner gut justierbaren Schnürung erhielt Lob – und passt für mittelbreite bis schmale Füße.

Gewicht: 255 Gramm (W); 280 Gramm (M)
Sprengung: 11 Millimeter
Preis: 140 €

True Motion Aion

Kröger & Gross, Shutterstock

Testeindruck: True Motion bringt mit dem Aion nach dem Nevos erst das zweite Modell auf den Markt. Charakteristisch: Unter dem Rückfuß ist die Sohleneinheit hufeisenförmig konstruiert. Die Idee: Vom ersten Moment der Abrollbewegung an werden die auftreffenden Kräfte optimal in den Gelenken zentriert. Drehkräfte und daraus resultierende Belastungen auf Knie oder Achillessehne werden minimiert, da der Kraftangriffspunkt auf die Längsachse des Fußes wirkt. Der Dämpfungsschaum ist extrem weich. Und, Achtung, bei der Anprobe steht man mit der Ferse ungewöhnlich hoch im Schuh, die ersten Laufmeter sind meist sehr ungewohnt. Die hohe Sprengung relativiert sich dann aber beim Laufen, wenn der „U-Foam“ zusammengedrückt wird. Die Testurteile fielen höchst unterschiedlich aus: Fersenläufer lobten den Komfort und die breitere Passform, Mittelfuß- und leichtere Läufer empfanden das Laufgefühl als eher „schwammig und gefühllos“.

Gewicht: 250 Gramm (W); 290 Gramm (M)
Sprengung: 10 Millimeter
Preis: 180 €

On Cloud X

Kröger & Gross, Shutterstock

Testeindruck: Die zweite Auflage des Cloud X wurde in vielen Punkten überarbeitet und bietet nun deutlich bessere Lauf- und Abrollqualitäten. Das liegt vor ­allem am viel reaktiveren und besser dämpfenden „Helion“-Schaum, der durchgehend verwendet wurde. In Kombina­tion mit einer flexiblen Mit­tel­sohlenplatte, dem Speedboard, lädt der Cloud X zu flotterem Lauftempo ein. Allerdings vornehmlich auf der Straße und festem Untergrund, auch weil sich auf Waldwegen gern kleine Steinchen in der Cloud-Sohle verfangen. „Für mich ist der Cloud X ein idealer Schuh für meinen Tempodauerlauf“, so eine Testerin. Wichtig: Die Passform ist eher schmal. Dafür lobten gerade auch Mittelfußaufsetzer den Laufkomfort, das Abrollverhalten und den „bei dem leichten Gewicht sehr guten Dämpfungseffekt“.

Gewicht: 200 Gramm (W); 240 Gramm (M)
Sprengung: 6 Millimeter
Preis: 150 €

Altra Escalante 2

Testeindruck: Der Escalante 2 stellt als ­einer der ganz wenigen Trainingsschuhe mit null Millimeter Sprengung eine echte Alternative dar: Der Fuß steht neutral und flach im Schuh. Dazu bietet die typische Al­tra-Leistenform im Vorfußbereich extrem viel Platz, was oft gerade von Testläufe­rinnen gelobt wird. „Das ist es, was ich am Escalante so mag“, so eine Testläuferin, die auch im Alltag gern Barfußschuhe trägt. Gelobt wurden auch die Schnürung und das anschmiegsame Obermaterial, vor allem aber der herausragende Komfort der gut rückfedernden Mittelsohle, die etwas stabiler ist als beim Vorgängermodell.

Gewicht: 199 Gramm (W); 224 Gramm (M)
Sprengung: 0 Millimeter
Preis: 150 €

Joe Nimble Addict

Testeindruck: Joe Nimble besetzt eine Nische: die der flach konstruierten Schuhe mit 0 mm Spren­gung. Während der Hersteller seine Schuhe üblicherweise minimalistisch konstruiert, bietet der Addict ungewöhnlich viel Schuh. Mit einer 10 Millimeter starken EVA-Mittelsohle ausgestattet, bietet er trotz des flachen Schuh­aufbaus Barfuß-Laufkomfort und viel Platz für die Zehen. „Beim Laufen spürt man, dass man flach im Schuh steht, und danach spürt man, dass die Muskulatur mehr arbeiten musste“, so ein Tester. Die Außensohle ist auf nassem wie trockenem Asphalt sicher, die Verarbeitung herausragend, die Passform sehr breit.

Gewicht: 111 Gramm
Sprengung: 6 Millimeter
Preis: 250 €

New Balance Fresh Foam Tempo X

Testeindruck: New Balance hat mit der Einführung der Fresh-Foam-Modelle Neuland betreten: Das EVA-basierte Mittelsohlenmaterial in der X-Ver­sion bietet sowohl eine gute Energierückgabe als auch ein unterstützendes Gefühl – und das bei sehr wenig Gewicht. So passt es sehr gut zu dem leichten, etwas schmaler geschnittenen Tempo X, „der bei ruhigem Tempo funktioniert“, so ein Testläufer. „Aber nach oben hin ist tempomäßig alles offen!“ Eine Testerin lobte: „Das Laufgefühl ist schön direkt und reaktionsfreudig, die Dämpfung nicht weich.“ Übrigens mochten die Mittelfußläufer unter den Testern den Schuh besonders.

Gewicht: 224 Gramm (W); 254 (M) Gramm
Sprengung: 6 Millimeter
Preis: 140 €

Reebok Floatride Run Fast Pro

Testeindruck: „Es gibt sie also noch, die reinrassigen Wettkampfschuhe!“ So lautete der begeisterte Kommentar eines Testers. Die Mittelsohle aus „Floatride Foam“ ist dünn und hat eine Sprengung von nur drei Millimetern. „Dennoch ist sie für einen so leichten, reinrassigen Rennschuh beinahe schon komfortabel“, schrieb ein Testläufer. Anders als Karbonmodelle ist der Schuh dabei aber sehr flexibel. Die Außensohle besteht durchgängig aus feinen, länglichen Noppen, „die sich förmlich in den Untergrund krallen und einem das Gefühl geben, Spikes zu tragen“. Eine gute Wahl für Tempoläufe und Wettkämpfe bis zehn Kilometer

Gewicht: 111 Gramm (Unisex)
Sprengung: 6 Millimeter
Preis: 250 €

Asics Gel-Cumulus 22

Testeindruck: So weich wie lange nicht bei Asics läuft sich der Gel-Cumulus in seiner 22. Version. Die Mittelsohle dämpft über die gesamte Länge mit dem bewährten „FlyteFoam“ des japanischen Herstellers, allerdings in einer neuen Variante mit geringerer Dichte. Dadurch wirkt der Schuh etwas leichter und reaktiver als seine Vorgänger. Weiterhin gibt es natürlich die gewohnten Gel-Dämpfungselemente im Vor- und im Rückfußbereich. Hinzu kommt eine neue Dynamik durch die vergrößerten Flexkerben der Außensohle im Vorfußbereich und eine Überarbeitung der Außensohlenkonstruktion im Fersenbereich, was ein geschmeidigeres Abrollen des Fußes nach der Landung erlaubt. Durch das nahtlose Mesh-Obermaterial im Vorfußbereich, die gut gepolsterte, dehnbare Zunge mit flacher Schnürung im Mittelfußbereich und die um den ganzen Schuhkragen dick abgepolsterte Fersenklappe fühlt sich der Fuß im Cumulus rundum gut eingebettet. Der Komfort steht beim neuen Cumulus weiterhin im Fokus.

Kategorie: Dämpfung
Gewicht: 285 g (Männer) / 220 g (Frauen)
Sprengung:10 mm
UVP:140 €

Brooks Ghost 13

Testeindruck: Der Brooks Ghost ist einer der bekanntesten und beliebtesten Laufschuhe auf dem Markt. Die größte Veränderung beim Ghost 13 ist seine durchgängige, nun komplett aus DNA Loft gefertigte Zwischensohle. Dadurch läuft sich der Schuh merklich weicher als seine Vorgänger und rollt sehr geschmeidig ab. Ob man das mag oder nicht, ist natürlich Geschmacksache. „Mir persönlich kam er während der ersten Läufe fast ein wenig zu weich vor“, gestand ein RUNNER’S-WORLD-Tester. „Das Gefühl ist aber schnell weggegangen und jetzt liebe ich ihn wie die anderen Ghost-Modelle zuvor.“ Profitieren werden besonders Fersen- und Mittelfußläufer von dieser Sohlen-Veränderung. Die weiche und flexible Zunge ist ebenso wie der gut gepolsterte Kragen und das nahtlos verarbeitete Mesh gleichgeblieben, was eine rundum gelungene Passform erzeugt. Gemacht ist der Ghost für ein breites Profil aus Läufertypen und Einsatzmöglichkeiten. Er ist gedämpft und robust genug für lange Läufe, und ebenso geeignet für ein schnelleres Tempo durch seine Dynamik und Flexibilität.Genau aus diesem Grund empfehlen wir ihn auch gerne Laufeinsteigern, die einen Schuh für alles suchen. Ach ja, und langlebig sind Material und Verarbeitung auch.

Kategorie: Neutralschuh / Dämpfungsschuh
Gewicht: 286 Gramm (Herren) / 250 Gramm (Damen)
Sprengung: 11 Millimeter
UVP: 140 €

Hoka One One Carbon X

Kröger & Gross

Testeindruck: Da hatte man bei Hoka mal eine geniale Idee: Man kombiniere die für die Marke charakteristische volumige EVA-Zwischensohle mit einer dünnen Karbonplatte, die das Abrollverhalten des Fußes forciert, oder – wie ein Tester es formuliert – „einem das Gefühl gibt, leicht nach vorn zukippen“. Der Schuh ist leicht, gut gedämpft und dynamisch – eine tolle Kombi für lange Wettkampfstrecken und für lange Dauerläufe. Nicht umsonst rennt Ultraläufer Jim Walmsley in dem Modell von Rekord zu Rekord. Erwähnenswert ist der Sockenschaft: Er verbessert die Passform, ist aber gewöhnungsbedürftig: Mancher wird das Modell eine halbe Nummer größer benötigen. Fazit: Die Funktionskombination ist einmalig und eine echte Bereicherung in der Hoka-Modellpalette.

Kategorie: Neutralschuh
Gewicht: 246 g (Männer) / 201 g (Frauen)
Sprengung: 4 mm
UVP: 180 €

Wie testet RUNNER’S WORLD Laufschuhe?

In jedem Test stecken viel Zeit, Wissenschaft, Schweiß und Laufkilometer. Im Praxistest werden die Laufschuhe im echten Einsatz getestet, hier geht es um den subjektiven Laufeindruck erfahrener Testläufer. Im Labor-Test werden die Schuhe objektiv nach standardisierten Kriterien getestet. Beide Testergebnisse fließen in die Bewertung in unserem Laufschuhtest ein.

Praxis-Test: Für diesen Test waren mehr als 400 Läufer unterwegs. Sie laufen mit jedem Schuh mindestens 150 Kilometer und füllen dann Testbögen aus. Für den Test haben wir Modelle ausgesucht, die uns von den Herstellern zur Verfügung gestellt wurden.

Labor-Test: Wir führen im RUNNER’S-WORLD-Schuhlabor sechs mechanische Standardtests durch. So sind alle Laufschuhe miteinander vergleichbar. Die Redaktion resümiert die Ergebnisse aus Trage- und Labortest.

Was Zahlen über einen Laufschuh verraten

Die Messdaten aus dem RUNNER’S-WORLD-Schuhlabor sind zwar objektiv, lassen aber nur bedingt Rückschlüsse auf die Laufeigenschaften zu. Die folgenden Punkte sollten Sie zusätzlich zu den Ergebnissen des Laufschuhtests in die Wahl des für Sie am besten geeigneten Laufschuhs mit einfließen lassen.

Gewicht: Wie schwer darf ein Laufschuh sein?

Leichte und sehr gut trainierte Läufer bevorzugen meist leichte Schuhe. Aber ein geringes Gewicht geht in der Regel mit Einbußen in der Funktionalität einher und bedeuten reduzierte Stütz- und Dämpfungseigenschaften. Im Labor werden die Schuhe in den Größen US 9 (Männer) und US 7 (Frauen) gemessen.

Sprengung: Was ist das und wie groß sollte der Wert sein?

Bei allen Testschuhen wird die Dicke der Sohle gemessen – im Vorfuß- und im Rückfußbereich. Die Differenz aus beiden Werten ist die sogenannte Sprengung. Der Wert gibt also an, wie viel höher die Ferse gegenüber den Zehen steht. Der Unterschied ist für den Läufer deutlich spürbar. Bei Barfußschuhen nähert sie sich – wie im Barfußstand – dem Nullpunkt an, bei dem sich Vor- und Rückfuß auf einer Höhe befinden. Bisherige Beobachtungen legen nahe, dass eine niedrigere Sprengung den Mittelfußaufsatz provoziert: Der Fuß landet dann nicht auf der Ferse, sondern auf dem Mittelfuß. Es ist eine Frage der individuellen Vorlieben, mit welchem Schuh man lieber läuft. Probieren Sie es aber vorsichtig aus, um Überlastungen wegen der Umstellung zu vermeiden.

Dämpfung: Wie weich sollte ein Laufschuh sein?

Im Labor haben wir auch die Dämpfungseigenschaften der Mittelsohle gemessen, um einen Eindruck von den Laufeigenschaften des Schuhs zu vermitteln. Die Dämpfung ist das zentrale Qualitätskriterium eines Laufschuhs. Jeder Laufschritt ist ein Sprung, beim Landen entstehen Belastungen für den Bewegungsapparat. Vor allem der Fuß und das Knie verarbeiten dabei viel Energie. Die Dämpfung des Laufschuhs hilft dem Körper dabei, diese Belastungskräfte abzubauen – und gegebenenfalls in den Vortrieb überzuleiten. Allerdings muss die Dämpfung eines Laufschuhs individuell zum Läufer passen. Es gibt keine Gleichung, dass mehr Dämpfung grundsätzlich besser ist. Denn die Qualität der Dämpfung richtet sich vor allem nach Körpergewicht des Läufers, Laufstil und Einsatzgebiet des Laufschuhs.

Obermaterial: Worauf muss ich beim Sitz des Laufschuhs achten?

Bei der Anprobe eines Laufschuhs bekommt der Fuß zunächst Rückmeldung von der Sohle, also vom Fußbett, wo der Fuß am meisten Rezeptoren hat. Genauso wichtig ist aber der Sitz des Obermaterials. Es sollte sich dem Fuß anpassen, vor allem im Mittelfußbereich eng anliegen und es muss etwas flexibel sein. Der Halt lässt sich durch leichte, aufgeklebte Besätze oder Verstärkungen im Gewebe verbessern.

Was ist der Unterschied zwischen Damen- und Herrenlaufschuhen?

Läuferinnen haben zwar kleinere Füße als Läufer, aber können sie dennoch auch in Männerschuhen laufen? Unsere Datenreihen zeichnen ein sehr differenziertes Bild über die Unterschiede: Frauenfüße sind im Schnitt deutlich schmaler und schlanker. Und sie haben deutlich weniger Volumen als Männerfüße, auch wenn sie die gleiche Länge haben. Vor allem die Ferse ist bei Frauen schmaler als bei Männern, der Vorfuß ist im Verhältnis dazu aber breiter. Deshalb sitzen die speziellen Damenmodelle bei Läuferinnen meist besser. Viele Hersteller stimmen zudem die Schuhe auf das niedrigere Gewicht der Läuferin ab.

Wann brauche ich Stabilitätsschuhe?

Stabilschuhe bzw. Stabilitätsschuhe bieten mehr Führung des Fußes. Dazu sind sie stabiler gefertigt, die Sohle lässt sich dann nicht so leicht verwringen und ist weniger flexibel. Die Stabilität wird dabei durch festere Mittelsohlenschäume oder stabile Elemente (sogenannte Pronationsstützen) erreicht. Vor allem Läufer mit einer Tendenz zur Überpronation (verstärktes Einknickes des Fußes beim Aufsatz und Abrollen) greifen gern zu Stabilitätsschuhen, da diese das übermäßige Einknicken verhindern. Legen Sie aber auch als Überpronierer bei der Wahl des Schuhtyps (also Neutralschuh oder Stabilitätsschuh) aber vor allem Wert auf das Laufgefühl – der Laufschuh, in dem sich das Laufen für Sie am komfortabelsten anfühlt, ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der beste für Sie. Bei leichter Überpronation kann es auch sinnvoll sein, zwischen neutralen und stabilen Laufschuhe zu wechseln.

Brauche ich für Laufwettkämpfe spezielle Wettkampfschuhe?

Freizeitläufer, die gelegentlich an Volksläufen teilnehmen, fahren dabei auch mit Ihren normalen Laufschuhen gut – wahrscheinlich greifen Sie dabei schon automatisch zu einem vergleichsweise leichten Modell. Wenn Sie gut trainiert und ambitioniert sind, macht ein spezieller Wettkampfschuh allerdings Sinn (und Spaß!). In den extra leichten Wettkampfschuhen fühlen Sie sich zu schnellem Tempo geradezu herausgefordert. Zugunsten des geringen Gewichts wird an Dämpfung und Stabilität gespart, daher ist das Laufgefühl sehr direkt, Sie spüren also den Untergrund unmittelbarer. Ob Wettkampfschuhe das Richtige für Sie sind, was sie dabei beachten müssen und welche Wettkampfschuhe empfehlenswert sind, erfahren Sie in unserem Wettkampfschuh-Test.